Patchworkberatung bei Petra Kölln


"Im besten Fall hat man zwei Väter, die es gut mit einem meinen."

Zitat meiner Töchter

Petra Kölln bei der Patchworkberatung

Da ich selbst seit acht Jahren Teil einer Patchworkfamilie bin, weiß ich um die Besonderheiten und Hürden.


Eine Patchworkfamilie ist anders als die klassische „Normalfamilie“. Hier treffen verschiedene Familienmuster aufeinander, die wie in einem Flickenteppich zusammengefügt werden wollen. Die großen und kleinen Familienmitglieder sind ständig gefordert, sich um gegenseitiges Verständnis zu bemühen, Konflikte zu lösen und Kompromisse zu finden. Der Versuch, unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht zu werden, gleicht oftmals einem Spagat, der viel Kraft und Durchhaltevermögen kostet.

 

Aufgrund der relativ neuen Lebensform gibt es für Patchworkfamilien noch sehr wenige Leitlinien, an denen man sich orientieren könnte. In der Beratung wird die Komplexität und Vielfalt dieses Beziehungsgefüges besonders berücksichtigt, mit dem Ziel, dass alle Beteiligten ein neues Verständnis ihrer individuellen Familie bekommen und familiäre Prozesse in der Zukunft einfacher funktionieren.


Dabei unterstützt mich die Sichtweise des Familientherapeuten Jesper Juul; seiner Meinung nach können aus Stiefeltern Bonuseltern werden. Eine Art guter Erwachsenenfreund. Damit Kinder keinen Elternteil verlieren, sondern einen neuen hinzubekommen und es als Bonus und nicht als Verlust erleben, bedarf es außer Liebe und Verantwortungsgefühl für die neue Familie, aber auch „den Willen zu persönlicher Entwicklung, Verstand und Konfliktfähigkeit“.

 

Es sind die Erinnerungen und Wünsche an die Kernfamilie, mit der wir unsere zusammengesetzte Familie vergleichen und diesem Vergleich kann sie nicht standhalten. Sie kann aber unsere Erfahrungen ergänzen; hinzugekommene „Geschwister“ können die soziale Kompetenz stärken und der „Bonuselternteil“ kann zu einem wichtigen Dialogpartner werden, vor allem wenn die biologischen Eltern nach wie vor im persönlichen Krieg leben.